#1011 - Kundenergründung 3.0: Das wahre Problem und den echten Entscheider verstehen! Mit Stephan Heinrich
VertriebsFunk – Vertrieb, Recruiting und Karriere
Release Date: 12/17/2025
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Estimated reading time: 11 Minuten Im B2B-Vertrieb verkaufst du nicht “Features”. Du verkaufst Klarheit, und du verkaufst Entscheidungssicherheit. Genau darum geht es hier: Bedarfsermittlung im B2B – nicht irgendwann, sondern planbar, sauber und wiederholbar. Statt nur zu hören, was der Kunde sagt, willst du verstehen, was wirklich dahintersteckt, damit du nicht am Symptom hängen bleibst. Gleichzeitig brauchst du den Blick fürs Buying Center, weil sonst der echte Entscheider unsichtbar bleibt. Und damit sind wir beim Kern: Entscheider identifizieren ist nicht „nice to have“,...
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Ausgewählte Links zur Episode 📌 📌 📌 Personen in dieser Folge 👤 👤 Über den VertriebsFunk Podcast – Deutschlands B2B Sales Podcast: Mit über 1.000 Folgen gebe ich dir so viel Wissen und Inspiration wie möglich für deinen Erfolg. Mit dem VertriebsFunk Podcast unterstütze ich dich bei deiner Karriere und deinem Erfolg. Egal, ob als Führungskraft, Verkäufer, Bewerber oder Teil von HR – ich gebe dir praktische Tipps für deine Fragen und Herausforderungen: die richtigen Mitarbeiter gewinnen, mehr Umsatz generieren, deinen Verkauf pushen oder dein Mindset...
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Vom Auftragsannehmer zum echten Challenger Sales – die einzige Sales-Rolle, die KI nicht ersetzen kann. In dieser VertriebsFunk-Folge spreche ich mit Markus Härlin darüber, warum klassische Auftragsannehmer, Problemlöser und Sachbearbeiter im Vertrieb ausgedient haben. Außerdem erfährst du, wie du dich und dein Team Schritt für Schritt in Richtung Challenger entwickelst. Fakt ist: Ein großer Teil der Tätigkeiten im Vertrieb lässt sich heute schon automatisieren. Administrative Aufgaben, Standardangebote und einfache Follow-ups – all das kann KI sehr gut übernehmen. Übrig bleibt...
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Fokus statt Füllstand – warum eine scheinbar volle Pipeline dir trotzdem den Umsatz kaputt macht und wie du deinen Vertrieb fokussieren und das Schrotflintensyndrom im Vertrieb ein für alle Mal loswirst. Vielleicht kennst du das: Die Pipeline ist voll, überall „heiße“ Opportunities, jede Menge Angebote im System, Pre-Sales und Technik sind permanent am Limit – und trotzdem bricht dir am Monats- oder Quartalsende der Forecast zusammen. Angebote werden x-mal geschoben, Deals sterben leise oder verwandeln sich in Zombie-Chancen, die seit Monaten niemand mehr ernsthaft nachfasst. Nach...
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Erfolg im Vertrieb beginnt mit dem richtigen Netzwerk – Inside BdVM für Vertriebsmanager. Mit Heinz-Georg Geissler. Wenn du als Vertriebsmanager wachsen willst, zählt mehr als Produkt und Preis. Du brauchst Menschen, die Wissen teilen und dich schneller machen. Deshalb nehme ich dich heute mit in den Bundesverband der Vertriebsmanager (BdVM): für wen er gedacht ist, welche Formate es gibt und wie du damit sofort Fortschritt erzielst. Der BdVM richtet sich an Vertriebsmanagerinnen und Vertriebsmanager mit Personal- oder Budgetverantwortung. Aber auch Talente mit Ambition sind willkommen....
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Sales Inbounds: Vom Bauchgefühl zum System – so baust du dir planbare, messbare Anfragen ohne Zufall. Zunächst sprechen wir über das Kernziel: Sales Inbounds regelmäßig gewinnen. In dieser Folge teile ich mit Raphael Remhof und Alessa Prochaska, wie die „Sales Rocket“ dabei hilft. Das Framework führt Schritt für Schritt durch Positionierung, Dialoggruppen und Kanäle. Dadurch wird aus Bauchgefühl ein System. Warum das zählt? Solange dein Team ohne klare Richtung arbeitet, gehen Zeit und Budget verloren. Deshalb startest du mit Purpose und Kundennutzen. Kurz, konkret,...
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Leads generieren – ohne frische Anfragen keine Termine und damit auch kein Wachstum. In dieser Folge zeige ich mit Børge Grothmann, wie wir qualifizierte Leads planbar aufbauen und dadurch eure Sales-Pipeline füllen. Die Basis für Leadgenerierung ist ein klares ICP. Wenn du genau weißt, wen du erreichen willst, triffst du Entscheider schneller, und du sprichst über echte Probleme. So kannst du einfacher Leads generieren im B2B und zugleich Kosten sparen. Wie kommen jetzt die Anfragen rein? Nicht über Massenmails, sondern über einen schlanken Ablauf: Signale prüfen, gut vorbereitet...
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Challenger Sales – mutig führen statt nett verkaufen Im B2B-Vertrieb zählt heute nicht mehr, wer am freundlichsten lächelt, sondern wer Orientierung gibt. Genau hier setzt der Challenger Sales Ansatz an: weniger Harmonie, dafür mehr Haltung – und zwar mit spürbarem Effekt auf Marge, Entscheidungsdauer und Dealqualität. Kunden ertrinken längst nicht an einem Mangel an Informationen, sondern an fehlender Einordnung. Deshalb braucht es Verkäufer, die Hypothesen aufstellen, Klartext reden und Entscheidungen aktiv führen. Der Challenger denkt weiter, weil er respektvoll widerspricht,...
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Unternehmenskultur schlägt Skill: Warum Werte im Hiring wichtiger sind als Lebensläufe – mit Ailyn Arnold & Björn Andres Im Recruiting sprechen viele zuerst über Hard Facts wie Umsatz, Provisionsmodell und große Logos. Dennoch entscheidet am Ende die Unternehmenskultur – denn sie prägt Zusammenarbeit, Führung und Wachstum. Wenn die Kultur passt, performst du schneller und bleibst länger; wenn nicht, dann helfen auch Top-Lebensläufe wenig. Deshalb sollten wir Kultur früh sichtbar machen und im Prozess messbar überprüfen. Mit meinen Gästen Ailyn Arnold und Björn Andres...
info_outlineEstimated reading time: 11 Minuten
Im B2B-Vertrieb verkaufst du nicht “Features”. Du verkaufst Klarheit, und du verkaufst Entscheidungssicherheit.
Genau darum geht es hier: Bedarfsermittlung im B2B – nicht irgendwann, sondern planbar, sauber und wiederholbar. Statt nur zu hören, was der Kunde sagt, willst du verstehen, was wirklich dahintersteckt, damit du nicht am Symptom hängen bleibst. Gleichzeitig brauchst du den Blick fürs Buying Center, weil sonst der echte Entscheider unsichtbar bleibt. Und damit sind wir beim Kern: Entscheider identifizieren ist nicht „nice to have“, sondern Pflicht, wenn du nicht in Endlosschleifen verkaufen willst.
In meinem Gespräch mit Stephan Heinrich haben wir das auseinandergebaut und wieder zusammengesetzt. Du bekommst daraus einen Praxis-Guide, den du direkt in Discovery Calls, Qualifizierung und Angebot übernehmen kannst, sodass du weniger “Wir melden uns” hörst und mehr echte Entscheidungen auslöst. Und ja: Wir zeigen dir, wie du den Entscheider identifizieren-Job systematisch erledigst – weil gute Bedarfsermittlung genau dort gewinnt.
Kundenergründung 3.0: Was sich im B2B für die Bedarfsermittlung geändert hat
Viele Verkäufer machen heute denselben Fehler wie vor 15 Jahren – nur mit besserer Kamera: Sie springen zu früh in die Lösung, und oft sogar in Minute 3. Sobald PowerPoint läuft, verlierst du aber leicht die Gesprächsführung, weil der Kunde dann bewertet, während du lieferst. Genau deshalb musst du zuerst Problem und Prozess klären, und du musst frühzeitig den Entscheider identifizieren, bevor du in die Demo rutschst.
Kundenergründung 3.0 akzeptiert drei harte Realitäten, und genau deshalb funktioniert sie so gut:
- Mehr Stakeholder: Du verkaufst selten an eine Person, sondern ans Buying Center.
- Mehr Risiko: Der Kunde entscheidet nicht nur für, sondern auch gegen den Status quo, und das fühlt sich intern riskant an.
- Mehr “No Decision”: Viele Deals sterben nicht am Wettbewerb, sondern an Aufschieberitis, Unsicherheit oder fehlender Priorität.
Die PowerPoint-Falle: Warum “früh präsentieren” deine Bedarfsermittlung zerstört
Sobald du präsentierst, passiert Folgendes: Der Kunde lehnt sich zurück, du arbeitest, und er bewertet. Am Ende kommt dann oft der Satz: “Schicken Sie mal ein Angebot.” Das klingt wie ein Kaufsignal, ist aber häufig nur ein höfliches “Ich will jetzt aus dem Call raus.”
Die Alternative ist simpel, aber nicht leicht: Du bleibst im Dialog, und du gräbst tiefer, damit am Ende wirklich Klarheit entsteht. Außerdem erkennst du dadurch viel früher, ob der Deal echt ist oder nur “mal schauen”. Und du kannst nebenbei direkt den Entscheider identifizieren, statt später hinterherzulaufen.
Bedarfsermittlung heißt heute: Entscheidung ermöglichen
Der moderne Verkäufer ist nicht nur Problemlöser, sondern auch Entscheidungs-Architekt. Du hilfst dem Kunden, intern zu erklären, warum eine Veränderung nötig ist, und warum sie jetzt passieren muss. Gleichzeitig sorgst du dafür, dass die richtigen Menschen beteiligt sind, weil du sonst zwar diskutierst, aber nie abschließt – daher: Entscheider identifizieren.
- Warum wir etwas ändern müssen
- Warum wir es jetzt ändern müssen
- Warum wir es mit dieser Lösung ändern können
- Und wer dazu “Ja” sagen muss
Das ist Kundenergründung 3.0. Und das ist Bedarfsermittlung, die wirklich Umsatz macht.
Das wahre Problem finden: Vom Symptom zur Diagnose (Basis jeder Bedarfsermittlung)
Ich nutze dafür gern ein Bild: Arzt vs. Apotheke. Der Kunde kommt rein und sagt: “Ich hab Kopfschmerzen.” Wenn du jetzt direkt “Aspirin” verkaufst, bist du Apotheke, aber nicht Berater. Fragst du dagegen “Seit wann? Wo genau? Was war vorher, und was haben Sie schon probiert?”, dann wirst du zum Arzt – und erst eine saubere Diagnose macht deine Bedarfsermittlung wertvoll.
Für eine stabile Bedarfsermittlung brauchst du drei Ebenen, und jede Ebene baut auf der vorherigen auf:
Ebene 1: Das Symptom (was der Kunde sagt)
- “Unsere Leads sind schlecht.”
- “Unser Forecast wackelt.”
- “Wir brauchen ein neues Tool.”
Ebene 2: Die Ursache (warum es passiert)
- Fehlt eine saubere Qualifizierung, oder fehlt ein gemeinsames Verständnis?
- Ist der Entscheidungsprozess unklar, und deshalb bleibt alles hängen?
- Gibt es keinen Champion, obwohl das Thema wichtig wäre?
Ebene 3: Der Impact (was es kostet)
Jetzt wird’s spannend: Sobald du den Impact sauber machst, verändert sich das Gespräch, weil aus “nice to have” ein “müssen wir lösen” wird. Damit wird deine Bedarfsermittlung automatisch schärfer, und du hast außerdem einen klaren Aufhänger, um den Entscheider identifizieren-Part sauber anzustoßen.
Fragen, die dich sofort tiefer bringen
- “Was passiert, wenn Sie das nicht lösen?”
- “Woran merken Sie das konkret – in Zahlen, Zeit oder Risiko?”
- “Was haben Sie bisher probiert, und warum hat’s nicht gereicht?”
- “Wer merkt den Schaden am stärksten?” (Denn dort sitzt oft der Sponsor – und manchmal auch der echte Entscheider.)
Merksatz: Bedarfsermittlung entsteht nicht durch “mehr reden”, sondern durch Zusammenhänge, die der Kunde intern weitergeben kann.
Schmerz in Euro: So wird Bedarfsermittlung messbar und wirksam
Viele Verkäufer sind nett, und das ist grundsätzlich gut. Ohne Dringlichkeit gewinnt jedoch immer der Status quo, weshalb du in Richtung Entscheidung einen harten Schritt brauchst: Quantifizierung. Du machst keinen Druck, sondern du schaffst Klarheit, und dadurch wird auch deutlich, wer intern wirklich entscheiden muss – also: Entscheider identifizieren.
Die Kosten der Nicht-Entscheidung
Hilf dem Kunden nicht nur beim “Warum kaufen?”, sondern auch beim “Warum NICHT warten?”. Das gelingt, wenn du den Schaden greifbar machst und gleichzeitig die Logik sauber hältst:
- “Was kostet Sie das Problem pro Monat?”
- “Wie viele Stunden gehen dabei verloren, und wo genau?”
- “Welches Risiko tragen Sie, wenn das so bleibt?”
Das Ziel ist nicht, den Kunden zu grillen, sondern ihm eine Rechnung zu geben, die er intern verwenden kann. Gute Bedarfsermittlung fühlt sich für den Kunden an wie: “Endlich versteht mich jemand.”
Critical Event: Warum jetzt?
Wenn du Deals beschleunigen willst, brauchst du ein Ereignis, ein Datum oder einen Auslöser. Ohne dieses “Warum jetzt?” wird alles vertagt, obwohl das Problem real ist. Und wenn vertagt wird, verschwimmt fast immer auch, wer zuständig ist – deshalb: Entscheider identifizieren und Verantwortlichkeiten festzurren.
- “Was muss bis wann stehen – und warum genau dann?”
- “Was passiert, wenn Sie das Datum reißen?”
- “Welche internen Meilensteine hängen daran, und wer verantwortet sie?”
Klärst du das nicht, bekommst du “Wir melden uns”, und dann meldet sich: niemand.
Preis ohne Drama: Obergrenze & Preis-Fragmentierung
Viele Verkäufer trauen sich nicht über Geld zu reden, und dadurch entstehen falsche Erwartungen. Zwei saubere Wege, die Entscheidung zu erleichtern, sind:
- Obergrenze: Du nennst eine klare Decke (mit Pause), sodass der Kunde sofort einordnet. Beispiel: “Wenn Sie befürchtet haben, dass Sie 35.000 Euro investieren müssen: da liegen wir auf jeden Fall drunter.”
- Fragmentierung: Du brichst den Preis auf eine verdauliche Einheit runter (pro Verkäufer/Monat oder pro Standort/Woche), damit es entscheidbar wird.
Das ist keine Manipulation, sondern es reduziert Unsicherheit, und Unsicherheit ist der natürliche Feind jeder guten Bedarfsermittlung.
Den echten Entscheider finden: Buying Center, Economic Buyer & Bedarfsermittlung
Jetzt wird’s politisch, aber im besten Sinne: Unternehmensrealität. In komplexen Deals gibt es selten “den Entscheider”, sondern mehrere Rollen, und du musst sie trennen, damit deine Bedarfsermittlung nicht zur Blackbox wird. Kurz gesagt: Entscheider identifizieren ist dein Sicherheitsgurt im komplexen Vertrieb.
Der Mythos “Mein Chef macht, was ich sage”
Ich höre ständig: “Ich bin nah dran am Chef.” Das ist gut, aber Nähe ist kein Unterschriftrecht. Wenn du nur mit Beeinflussern sprichst, bekommst du schöne Gespräche, jedoch keine Entscheidung.
So fragst du den Entscheidungsprozess ab (ohne peinlich zu wirken)
Diese Formulierung funktioniert fast immer, weil sie den Kunden schützt und dich gleichzeitig führt:
“Damit ich Ihnen nichts Falsches baue: Wie wird so eine Entscheidung bei Ihnen typischerweise getroffen?”
Danach gehst du strukturiert weiter, und zwar mit einer Decision Map, die intern tragfähig ist. Ziel: Nicht raten, sondern sauber Entscheider identifizieren:
- Decision Criteria: “Woran machen Sie die Auswahl fest, und was ist ‘must have’?”
- Decision Process: “Welche Schritte kommen nach diesem Gespräch, und wann?”
- People: “Wer muss am Ende zustimmen – fachlich, finanziell und operativ?”
- Risiko: “Wer trägt den Ärger, falls es schiefgeht?”
Der Entscheider-Test: Der Konditionalabschluss
Jetzt kommt ein Hebel, der vielen Bauchschmerzen macht, aber brutal effektiv ist: der Konditionalabschluss. Das ist eine geschlossene Frage, weil du Klarheit willst und nicht Hoffnungen sammelst.
“Wenn ich Ihnen das so zuschicke: sind wir dann auf dem Weg zur Entscheidung?”
Warum ist das so stark? Weil du echte Informationen bekommst. Entweder es gibt ein Ja (mit Bedingungen), oder es gibt ein Nein (mit Gründen), und beides bringt dich weiter. Und vor allem zeigt es dir, ob du wirklich den Entscheider identifizieren-Schritt schon erledigt hast.
Das Angebot als Entscheidungsdokument: “Heiratsantrag” statt PDF-Friedhof
Ein Angebot ist kein Preisblatt, und es ist auch kein Roman. Es ist ein Entscheidungsdokument, das intern weitergeleitet werden kann, ohne dass du daneben sitzt. Damit das klappt, musst du vorher Problem, Impact und Rollen geklärt haben – inklusive “Entscheider identifizieren”.
Was in ein gutes B2B-Angebot gehört (und was nicht)
Ich mag Angebote, die klar, kurz und intern verwertbar sind. Drei Bausteine reichen, wenn sie sauber sind:
- Ausgangslage: Was ist heute? (Symptom + Ursache, wie ihr es verstanden habt)
- Zielbild: Was soll danach besser sein? (Kennzahlen, Outcome, Nutzen)
- Hindernisse: Warum ging’s bisher nicht? (Risiken, interne Blocker, fehlende Ressourcen)
Erst dann kommen Lösung, Vorgehen, Investment und nächste Schritte. So wird aus Interesse eher eine Entscheidung, statt ein “Wir prüfen mal”. Und ja: Eine saubere Bedarfsermittlung macht genau diesen Unterschied.
Die stärkste Angebotsfrage überhaupt
Wenn du nur eine Frage vor dem Angebot stellst, dann diese, weil sie alles fokussiert:
“Was muss im Angebot stehen, damit Sie entscheiden können?”
Damit baust du nicht dein Lieblingsangebot, sondern das Angebot, das intern durchkommt.
KI-Boost: So machst du Bedarfsermittlung schneller und sauberer
Fast alle Calls sind online, und das ist eine Chance, wenn du sie sauber nutzt. Mit Einwilligung kannst du Transkripte verwenden, sodass du besser zuhörst und trotzdem alles sauber dokumentierst. Gerade bei Stakeholdern hilft das, weil du Aussagen besser zuordnen kannst und schneller Entscheider identifizieren kannst.
Transkript aktiv einschalten (und dadurch besser zuhören)
“Ich würde gern das Transkript einschalten, damit ich Ihnen noch besser zuhören kann. Ist das für Sie okay?”
Wichtig: Hol dir immer eine klare Zustimmung und beachte eure Regeln, weil Vertrauen die Basis ist. Wenn der Kunde nein sagt, ist das okay, und dann schreibst du klassisch mit.
Vom Gespräch direkt ins Angebot (ohne Copy-Paste-Hölle)
Mit einem sauberen Protokoll baust du in Minuten:
- Zusammenfassung in 7 Zeilen (Problem, Ursache, Impact, Ziel, Timeline)
- Decision Map (wer, wann, wie, womit)
- Risiken & Einwände (und wie du sie im Angebot vorweg nimmst)
Das spart Zeit, und es reduziert Missverständnisse, sodass deine Bedarfsermittlung nicht nur schneller wird, sondern auch stabiler.
Sales-Training als “Flugsimulator”: schneller besser werden
Ich liebe das Bild: Im Flugsimulator darfst du Fehler machen, während du im echten Flugzeug besser keine machst. Genau so ist Vertrieb, weshalb du Discovery und Decision Map trainieren solltest, bevor du Einwände übst. Und im Training kannst du gezielt üben, wie du den Entscheider identifizieren-Teil sauber, ruhig und ohne Druck formulierst.
Quick Takeaways: Die wichtigsten Punkte zur Bedarfsermittlung
- Bedarfsermittlung gewinnt, wenn Problem, Impact und Entscheidungsweg glasklar sind.
- Geh vom Symptom zur Ursache, und mach danach den Impact in Euro, Zeit oder Risiko sichtbar.
- Kläre ein Critical Event, sonst gewinnt der Status quo, obwohl alle nicken.
- Baue eine Decision Map: Kriterien, Prozess, Rollen und Risiko-Träger.
- Entscheider identifizieren ist kein “später”, sondern Teil der Bedarfsermittlung.
- Nutze den Konditionalabschluss, damit du Klarheit bekommst und nicht rätst.
- Mach dein Angebot zum Entscheidungsdokument, damit es intern funktioniert.
Anleitung: Bedarfsermittlung im B2B in 9 Schritten (Discovery-Checkliste)
So führst du Gespräche, die Problem, Impact und Entscheider sauber klären, damit eine Entscheidung möglich wird – und zwar ohne Präsentations-Falle und ohne endlose Follow-ups. Das ist Bedarfsermittlung, die im Alltag funktioniert.
- Eröffnung mit Erwartungsmanagement
Sag kurz, wie ihr vorgeht: erst Kontext und Ziele, dann Entscheidungsweg und nächste Schritte – Demo später (wenn nötig).
- Symptom verstehen
Lass den Kunden erzählen, und frag nach Beispielen, bevor du Lösungen ansprichst.
- Ursache finden
Frag nach dem “Warum”, und klär gleichzeitig, was bisher versucht wurde.
- Impact quantifizieren
Euro, Zeit oder Risiko, damit Dringlichkeit entsteht und Entscheidungen logisch werden.
- Decision Map aufbauen
Kriterien, Prozess und Rollen klären, damit du nicht rätst, sondern den Entscheider identifizieren kannst.
- Critical Event klären
Bis wann muss was stehen, und was passiert, wenn nicht?
- Echten Entscheider identifizieren
Frag nach Budget- und Freigaberechten, und klär, wer final “Ja” sagt. Ziel: Entscheider identifizieren statt hoffen.
- Entscheider-Test setzen
Nutze eine klare Frage, damit du weißt, ob ihr wirklich vorankommt.
- Nächste Schritte verbindlich machen
Termine, Verantwortliche und Deliverables festlegen, damit es nicht im Sande verläuft.
FAQ: Häufige Fragen zur Bedarfsermittlung im B2B
Bedarfsermittlung bedeutet, dass du Symptom, Ursache und Impact klärst und zusätzlich Entscheidungsweg und Rollen im Buying Center sichtbar machst, damit der Kunde intern entscheiden kann.
Weil viele Deals nicht am Produkt scheitern, sondern daran, dass niemand final verantwortlich ist. Wenn du den Entscheider identifizieren kannst, werden nächste Schritte klarer, und Entscheidungen fallen schneller.
Nutze eine Schutz-Formulierung wie: “Damit ich Ihnen nichts Falsches baue: Wie wird so eine Entscheidung bei Ihnen typischerweise getroffen?” Das wirkt professionell, weil es Klarheit schafft.
Fragen zu Impact und Dringlichkeit (“Was kostet das pro Monat?”, “Warum jetzt?”) und Fragen zur Decision Map (“Wer muss zustimmen?”, “Woran wird entschieden?”).
Hol dir eine klare Zustimmung für Transkript/Mitschrift, erkläre den Nutzen (“damit ich besser zuhören kann”), und halte dich an eure Datenschutzregeln. Dann wird es normal und hilfreich.
🔊🔊 Schon gehört?
Wenn dich das Thema “echter Entscheider” und Buying Center packt, dann hör unbedingt rein in diese Episode:
Ausgewählte Links zur Episode
- Strategiegespräch mit Christopher Funk
- Stephan Heinrich: Bedarfsermittlung im B2B (Artikel)
- Stephan Heinrich: Sales Meeting (Leitfaden)
- MEDDIC: Die wichtigste Methode zur Kundenqualifizierung
- Harvard Business Review: “No Decision” im Vertrieb
Personen in dieser Folge
- Christopher Funk – Host, B2B Sales Coach, VertriebsFunk
- Stephan Heinrich – Vertriebsberater, Trainer und Experte für systematische Bedarfsermittlung im B2B
Fazit: Bedarfsermittlung ist dein Umsatzhebel Nr. 1
Wenn du weniger “Wir melden uns” und mehr echte Entscheidungen willst, dann hör auf, zu früh zu präsentieren, und baue stattdessen ein System: Problem → Ursache → Impact → Decision Map → nächster Schritt. Genau das ist Kundenergründung 3.0. Und genau so wird Bedarfsermittlung planbar.
Außerdem gilt: Sobald du konsequent Entscheider identifizieren kannst, wirst du merken, dass deine Pipeline nicht nur voller wird, sondern vor allem ehrlicher. Denn du verwechselst dann nicht mehr “Interesse” mit “Entscheidungsreife”.
Wenn du willst, dass wir deine Discovery-Calls, Fragenkataloge und Angebote gemeinsam schärfen: Dann schnapp dir ein Strategiegespräch, damit du glasklar siehst, wo dein größter Hebel liegt.
Dein Feedback (und eine Bitte)
Welche Frage bringt dir in der Bedarfsermittlung am meisten Klarheit, und welche Frage traust du dich (noch) nicht zu stellen? Schreib mir das gern als Kommentar.
Und wenn dir der Beitrag geholfen hat: Teile ihn im Team oder auf LinkedIn, damit mehr Verkäufer wieder echte Gespräche führen und mehr Deals sauber durchlaufen – inklusive “Entscheider identifizieren”.